Was Freundschaften lebendig hält
Ein offenes Ohr
Das Wissen übereinander ist ausnahmsweise nicht Macht sondern die Basis der Freundschaft. Das heißt: Ohne genaues Zuhören gelingt die Beziehung nur schwerlich. Weil erst durch das gegenseitige Verstehen Sorgen und Ängste des Anderen in Zusammenhängen gesehen werden können, die dauerhafte Sympathie ermöglichen. Auch wenn der Freund sich gerade schwierig gibt oder Marotten auslebt. Die auszuhalten, ist nämlich ein oft verkannter, aber auch wichtiger Teil der freundschaftlichen Beziehung. Dabei hilft:
Humor
Über dieselben YouTube-Videos zu lachen, die gleichen Comedians toll zu finden, das verbindet. Noch mehr aber verbindet es, sich gemeinsam über die Macken der Umwelt zu amüsieren, aus Fehlern anderer Frohsinn (statt Ärger) zu ziehen. Leben ist nun einmal krisenträchtig. Die Königsdisziplin ist der Humor, bei dem man sich selbst auf die Schippe nimmt. Über sich selbst lachen zu können, beweist Souveränität. Und das funktioniert auch im Doppelpack. Genauso wichtig ist allerdings:
Trost
Nicht immer ist ein Scherz oder tatkräftige Hilfe das Mittel der Wahl, wenn ein Freund von Fehl- und Tiefschlägen berichtet. Reflexartig hervorgebrachte Problemlösungstipps können, im Gegenteil, manchmal sogar ziemlich nerven. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dankbar angenommen wird dagegen Trost in jeder Form. Vom Zuspruch über die Umarmung bis zur heißen Tasse Tee. Die Bestätigung, dass man, wenn einen die Welt gerade nicht liebt, dennoch liebenswert ist, kann einem eben am besten ein guter Freund geben. Der dabei stets eines aufbringt:
Ehrlichkeit
Mitzufühlen heißt nicht, dem Vertrauten nach dem Mund zu reden und dabei eventuell in Opposition zu eigenen Überzeugungen zu rutschen. Sondern anzuerkennen, dass der andere leidet. Und seine Sicht der Dinge nachzuvollziehen. Wobei es hilfreich sein kann, über unterschiedliche Sichtweisen der Umstände zu sprechen, darunter auch die eigene Position. Ehrlich zu bleiben, ist in Freundschaften oberstes Gebot. Ohne Ehrlichkeit kein Vertrauen. Und wer darf einem sonst den Kopf zurechtrücken, wenn nicht der beste Freund. Auch das hält eine Freundschaft lebendig.