Klassentreffen mal klein, aber fein
Prinzip "locker lassen"
Im Arbeitsalltag und beim Familienmanagement regieren volle Terminkalender. Alles will geplant sein. Also wird Ihnen eine Folge ungezwungener und vor allem unvorbereiteter Treffen mit Ihren alten Schulfreunden entgegen kommen. Die einzige Regel ist, dass es keine Regel gibt, bis auf das festgelegte Datum und den Ort der Begegnung. Der spielt allerdings eine wesentliche Rolle beim Gelingen Ihres Jour fixe. Die Atmosphäre sollte locker und nicht zu nüchtern sein. Ein witziges Lokal, ein schöner Raum verleihen regelmäßigen Wiedersehen den passenden Wohlfühl-Rahmen. Es lohnt sich, die ersten Treffen an verschiedenen Orten stattfinden zu lassen, um gemeinsam den richtigen auszuwählen. Dann brauchen Sie nur noch anzukommen und alles Weitere ergibt sich wie von selbst.
Blitzlicht für Neuigkeiten
Sitzt die Wiedersehensrunde an einem größeren Tisch zusammen, erfahren meist nur die Sitznachbarn von den spannendsten Neuigkeiten. Der Sitzplatz ließe sich ja an einem Abend mehrfach wechseln, doch wer will schon drei, vier Mal erzählen, dass er einen neuen Kollegen hat, der ihm gerade im Baggersee das Surfen beibringt? Wird das Treffen mit einem "Blitzlicht" eröffnet, besteht die Möglichkeit, alle auf dem Laufenden zu halten, ohne sich den Mund fusselig zu reden. Die Vorgaben sind einfach: Jeder erzählt, was bei ihm gerade los ist und hat fünf Minuten dafür - daher "Blitzlicht". Kommentare und Einwürfe werden zurückgehalten. Ist der Blitz um den ganzen Tisch gegangen, sind alle Anwesenden im Bilde und haben bestimmt ein paar Fragen.
Bühne frei für spannende Storys
Haben die kurzen Berichte auf den letzten Treffen die Neugier der Runde nicht stillen können? Licht aus! Spot an! Bühne frei für die große Erzählung. Geht es beim Blitzlicht um Aktuelles, werden bei dieser Variante ausführliche Einblicke gewährt. Einblicke in den Alltag einer Stationskrankenschwester oder in die Arbeit einer Bürgerinitiative. Meist ist es der Alltag, über den man wenig berichtet, weil er einem so selbstverständlich ist. Dabei kann er aus der Zuhörerperspektive hochspannend sein kann. Ein Signal dafür, den Platz im Mittelpunkt zu vergeben, ist es, wenn einer in der Runde immer wieder auf dieselben Fragen Auskunft gibt: Wie schaffst du das mit Deinen vier Kindern? Wie versöhnst du als Ombudsmann zerstrittene Nachbarn? Es lohnt sich, eine Viertelstunde allgemeiner Aufmerksamkeit zu Beginn des Jour fixe für besondere Berichte zu reservieren.
Impulse geben und aufnehmen
Manchmal lässt sich ein mysteriöses Phänomen beobachten: In allen Gesprächen am Tisch geht es plötzlich um dasselbe Thema, ein Stichwort springt von Mund zu Ohr. Das Wort regt an, jedem fällt etwas dazu ein. Dieser Impuls-Effekt lässt sich kultivieren. Ein freiwilliger oder gewählter Stichwortgeber wirft einen Begriff in die Runde, der viele Assoziationen zulässt. Er kann "Italien!" oder "Garten!" heißen. Zum nächsten Mal bringt jeder mit, was ihm dazu einfällt, sei es ein Erlebnisbericht oder ein Rezept, eine Reise- oder Romanempfehlung, ein Stück Lava von Stromboli oder ein Tütchen Fingerhutsamen. Die Dauer des Impuls-Spiels sollte festgelegt sein, damit genug Zeit für Zweigespräche bleibt. Reservieren Sie etwa eine Stunde für das gemeinsame Thema. Garantiert wird sich ein anregender Austausch entspinnen, der in ungeahnte Richtungen führt und alle mitreißt.
Gemeinsam etwas erleben
Sollte der feste Kern Ihres Jour Fixe unternehmungslustig sein, können Lokalwechsel, Ausflüge oder Spieleabende ins Programm mit aufgenommen werden. Sammeln Sie Vorschläge und stimmen Sie in der Runde darüber ab, was allen Spaß machen würde. Aber auch darüber, wie oft Sie zu Ihrem bewährten Stammplatz zurückkommen möchten. Damit nicht der größte Teil jedes Jour fixe über der Besprechung aller Möglichkeiten vergeht, kann die Vorbereitung der Aktivitäten von wechselnden Organisatoren übernommen werden. Die dann, abhängig von Know-how und Kontakten, entweder die Weinprobe arrangieren oder Kanus für die Flussfahrt anmieten. Was auch immer Sie auf die Beine stellen, gemeinsam Erlebtes stärkt das Gruppengefühl. Auch Jahrzehnte nach dem letzten Schultag.