Familiengeschichte schreiben: der Buchdruck
Sieben wichtige Entscheidungen, die Sie treffen sollten, bevor Sie Ihre Familiengeschichte in den Druck geben:
1. Format: groß oder klein?
Vom Format des Buchs hängt das Layout ab. Textfluss und Illustrationen lassen sich nur mit einigem Aufwand umformatieren. Testen Sie daher die Wirkung auf Probeseiten, bevor Sie sich für DIN A 5 Hochformat oder DIN A 4 Quadrat entscheiden. Wenn Sie sich großformatige Fotos wünschen, sollten Sie überprüfen, ob die Auflösung das erlaubt oder die Bilder schwammig und unscharf wirken. Unser Tipp: Beginnen Sie erst mit dem Layout, wenn Sie die Textkorrekturen abgeschlossen haben.
2. Seitenränder: breit oder schmal?
Ein Buch wird geklebt oder gebunden. Das bedeutet, auf der Innenseite der Textblöcke verschwindet im Knick Weißraum. Außerdem werden die Seiten beschnitten. Rechte und linke Seitenränder müssen daher bei der Gestaltung unterschiedlich behandelt werden. Denn sie sind bei einem Buch nicht gleich breit. Stellen Sie Ihr Textverarbeitungsprogramm so ein, dass innere und äußere Ränder auf geraden und ungeraden Seiten entsprechend wechseln. Für den Beschnitt (Druckerei fragen!) gilt die Faustregel: Rechnen Sie in Ihrem Dokument drei Millimeter Verlust an Seitenbreite ein. Zusätzlich zu Ihrem gewählten Format addieren Sie also drei Millimeter Rand um das gesamte Dokument.
3. Schriftbild: Block- oder Flattersatz?
Worte sind verschieden lang, Buchstaben unterschiedlich breit. Beides beeinflusst das Schriftbild. Im so genannten Flattersatz entsteht auf der rechten Seite das bekannte Fransenbild, im Blocksatz werden die Buchstaben jeder Zeile auf die ganze Seitenbreite verteilt, was kompakt und elegant aussehen kann, aber manchmal zu gesperrten und gestauchten Buchstabenreihen führt. Hier müssen Sie eventuell nacharbeiten und lange Worte trennen. Achten Sie auch darauf, dass nicht das letzte Wort eines Absatzes auf der neue Seite erscheint und dort etwas verloren aussieht.
4. Seitenzahlen: rechts oder außen?
Linke Seiten haben gerade Seitenzahlen und rechte Seiten ungerade. Trotz Nummerierung besteht die Gefahr, dass ihr Text sozusagen "zwei linke Füße" hat, wenn Sie wie bei normaler Textverarbeitung alle Seitenzahlen rechts unten stehenlassen. Sollen in einem Buch die Seitenzahlen auf allen Seiten außen stehen, so muss auf den linken Seiten - die mit den geraden Zahlen - die Zahl der Seite links stehen. Bei Microsoft Word erreichen Sie das durch die Einstellung "außen" für die Seitenzahl. Beachten Sie, dass die Zahl der Seiten durch vier teilbar sein muss.
5. Illustration: Bilder oder keine?
Bestimmt wollen Sie dem Text auch Fotos zur Seite stellen. Hier heißt die Zauberzahl: 300 dpi. Die "Dots per inch" (übersetzt: Punkte pro Zoll) messen die Punktdichte bei der Bildreproduktion und damit ihren Detailreichtum. Digitalfotos mit einer niedrigen dpi-Zahl können nur mit Schärfeverlust vergrößert werden. Bei Papierbildern lohnt es sich, nach den Negativen zu suchen. Scans von neuen Vergrößerungen in der gewünschten Größe sind wegen der höheren Auflösung eingescannten kleinen Abzügen vorziehen. Falls Sie Fotos aus Büchern einscannen, müssen Sie mit Qualitätseinbußen rechnen, da diese Abbildungen für den ersten Druck bereits aufgerastert wurden. Überspielen Sie das fertige Dokument als PDF-Datei an die Druckerei.
6. Papier: dick oder dünn?
Das Papier hat einen erheblichen Einfluss auf die Lesbarkeit des Texts und die Darstellung der Bilder. Cremefarbenes mattes Papier senkt den Kontrast zwischen Hintergrund und Schrift - was angenehm fürs Auge ist. Hellweiß glänzendes Papier bringt wiederum Bilder besser und vor allem farbgetreu zur Geltung. Dünnes Papier in der Stärke von 80 Gramm ist günstiger, dickeres Papier ab 100 Gramm ist langlebiger. Vor allem wenn es säurefrei ist. Doch wenn ein Buch viele Seiten hat, sind diese üblicherweise dünner. Man will ja keinen Backstein in der Hand halten. Sollen vor allem Bilder gedruckt werden, empfiehlt sich dickeres Papier, weil die vier Farben des Farbdrucks tatsächlich Gewicht haben.
7. Cover: hart oder weich?
Softcover kennen Sie von Taschenbüchern. Die flexiblen Umschläge aus Karton sind preisgünstig und können mit einer Folie überzogen werden, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Ein Hardcover-Einband mit überstehenden Buchdeckeln ist selbstverständlich noch haltbarer. Um ein Buch mit einem Hardcover versehen zu können, benötigen Sie bei 150-Gramm-Papier mindestens 48 Seiten. Ein Schutzumschlag kann Ihrem Buch den letzten Schliff geben. Aber seien Sie sich gewiss: Die Familie ist vor allem neugierig darauf, was drin steht.